Wenn jeder weiß, dass die Konzentration von Reichtum der treibende Faktor für die Verarmung des Rests der Welt ist, dann dürfen sich all jene, die sich kein Privatflugzeug leisten können, nicht von jenen auseinanderdividieren lassen, die das können. Reichtum ist international organisiert – Armut darf sich nicht in Nationalismen ergeben. [...] Dabei sage ich ja gar nicht, dass die Antwort auf die drängendsten Probleme dieser Welt so einfach wäre, dass man nur einen Galgen auf jedem Marktplatz dieses Landes aufstellen und die Grenzen nach außen – nicht nach innen – schließen müsste, um dann anzufangen, einen, vielleicht auch zwei oder drei Milliardäre, live übertragen, zu hängen, weil dann innerhalb kürzester Zeit die unbedingt notwendigen Weichenstellungen getan wären. Das wäre Populismus. Ich werde auch keinen Witz darüber machen, dass es „zumindest ein guter Anfang wäre“: Das wäre nur zynisch. Was ich aber sage, ist: Wenn sich arme Menschen gegen arme Menschen aufhetzen lassen, weil sie sich einreden lassen, die anderen seien fremd oder faul oder gefährlich, dann lachen sich all diejenigen ins Fäustchen, die an der Armut gut verdienen. Dass die SPD dieser Tage ein weiteres Mal so entschlossen bekräftigt, wie überzeugt sie auf der falschen Seite der Geschichte steht, überrascht zwar nicht, aber es schmerzt. Es ist ein altes Lied, das nie an Aktualität verliert: Wer hat uns verraten?......