LGBT, LGBTI, LGBTQ, LGBTQI und LGBTQIA – wofür stehen diese Abkürzungen überhaupt? In verschiedenen Variationen repräsentieren sie queeres Leben mit den Begriffen Lesbian, Gay, Bisexual, Trans*, Queer, Inter* und Asexual.
Ob die "Queers for Palestine" die dringend notwendige Differenzierung zwischen "den Jüd!nnen" (also letztlich dem "Weltjudentum") und dem Staat Israel vornehmen, weiß ich nicht. Möglicherweise tun sie es nicht, da sie ja offenbar auch nicht zwischen dem Anliegen der palästinensischen Bevölkerung und den fundamentalistischen Organisationen, die dort Politik machen, unterscheiden.
Abgesehen von den Details würde ich von einer explizit queeren Gruppe eine Thematisierung der Queerfeindlichkeit der agierenden palästinensischen Kräfte erwarten und, wenn sie schon das Maul aufreißen, auch konkrete Hilfe für queere Palästinenser. Ohne diese beiden Punkte ist eine solche Gruppe bestenfalls eine Lachnummer. So gesehen hat Netanjahu tatsächlich nicht ganz unrecht.
Palästina muss sich nicht nur von der israelischen Besatzung befreien, sondern auch von seinen fundamentalistischen Organisationen. Der Slogan "Free Palestine fron Hamas" hat durchaus seine Berechtigung. Die derzeitige Politik Israels, deren promientester Vertreter Netanjahu ist, wird diese Befreiung meiner Meinung nach aber nicht bewirken, sondern gießt eher Öl ins Feuer.
Es kommt immer auch darauf an, wer etwas sagt und wie es formuliert ist. So wie ich das sehe, verspottet Netanjahu hier nur seine politischen Gegner, möglicherweise, um selber in einem besseren Licht dazustehen.
Aber Netanjahus dümmliches Statement heißt zu Ende gedacht, dass jeder, der für eine Befreiung Palästinas eintritt, automatisch, queerfeindlich ist.