taz (inoffiziell)

Erneuerbare Energien: Strompreise häufig unter null


Immer öfter wird Strom produziert, der nicht gebraucht wird. Die Stromwirtschaft sorgt sich um die lokale Netzstabilität. Was fehlt, sind Speicher.#Klimaschutzziele #Energiewende #Stromspeicher #Ökonomie #Öko
Erneuerbare Energien: Strompreise häufig unter null
mrd_ill_be_back hat dies geteilt
benedict16b
"Zum anderen belegt auch der Stromhandel, dass der Markt durch die unkontrollierte Erzeugung von Wind und Solar zunehmend aus dem Ruder läuft. [...] Zum einen werden die vielen negativen Preise teuer für die Steuerzahler, denn der Bundeshaushalt muss einerseits für die garantierte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aufkommen und zugleich bei negativen Preisen auch noch für die „Entsorgung“ des erzeugten Stroms. Alleine im ersten Halbjahr mussten für den Ausgleich des EEG-Kontos rund 10 Milliarden Euro bereitgestellt werden."

Bei der Lektüre fällt auf, daß es anscheinend einzelne, besonders betroffene "Stromhandelsunternehmen" sind, die sich kritisch äußern. Der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) beispielsweise dagegen hält still. Wenn man sich die Biographie der derzeitigen Vorsitzenden anschaut - eine Parteisoldatin der Grünen, wie mir scheint - ist das verständlich. Die Pressemitteilungen dieses Verbandes könnten vielfach aus dem Hause Habeck kommen.

Insgesamt bieten Lobbyorganisationen und Wirtschaftsorganisationen die Chance, spezifisches Wissen in die öffentlichen Diskurse einzubringen. Damit ist auch eine Grundlage gegeben, die die mediale Berichterstattung aufgreifen kann. Diese Chance wird in dem Klima der Willfährigkeit gegenüber der amtlichen Politik nicht genutzt. Attraktiver scheinen die Möglichkeiten der deutschen Klientelpolitik zu sein.

Ansonsten können negative Strompreise in Deutschland auch Exportmöglichkeiten bedeuten. Für die EU-Nachbarn bedeutet das wohl die Rolle als Entsorgungsunternehmen für überschüssigen Strom aus Deutschland. Und umgekehrt noch mehr "Solidarität" mit Deutschland zu zeigen, wenn es knapp wird, z.B. bei einer Dunkelflaute. Schweden hat aus diesen Gründen den Bau einer seit langem geplanten zusätzlichen Stromtrasse nach Deutschland, die "HansaLine", abgelehnt.

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